Richtungswechsel

Wir schauen zurück.

Am Morgen lassen wir uns Zeit. Die Spitze unserer Reise ist erreicht, von nun an zeigt unser innerer Kompass wieder in Richtung Heimat. Es ist ein schönes Gefühl. Anders. Die Vorfreude auf das Wiedersehen mit unseren Lieben steigt exponentiell.
Gegen Mittag radeln wir zurück nach Honningsvåg. Es sind etwas mehr als 20 Kilometer, die Ehrenrunde? Von Honningsvåg nehmen wir den Bus nach Alta, die Fahrräder haben unten in den Gepäckfächern Platz. An der Bushaltestelle treffen wir das französische Paar vom Vortag wieder. Sie steigt hier in ein Schiff der Hurtigruten, er radelt weiter durch Schweden nach Hause. Nochmal 5000 Kilometer. Wie wärs? Wendelin stösst die Luft aus und hebt abwehrend die Hände.

Das erste Mal seit ungefähr 3 Monaten steigen wir in ein Auto, abgesehen von der kurzen Fahrt zum Fussballturnier in Piteå.
Hier haben wir Pause gemacht! sagt Wendelin aufgeregt und zeigt aus dem Fenster. Jetzt kommt gleich der Tunnel! Da ist unser Zeltplatz! Weisst du noch wie kalt es war? Da haben wir doch dieses Monsterwohnmobil gesehen!
Ein paar Mal sehen wir draussen im Meer Rückenflossen auftauchen und wieder verschwinden. Wale? Delphine? Vielleicht sogar Orcas?
Langsam werde ich schläfrig. Das Brummen des Motors und die Wärme fangen an zu wirken. Ich schliesse die Augen.

Abends, als wir bereits in den Schlafsäcken liegen, öffnen wir unsere mailbox. Viele unserer Familienmitglieder und Freunde haben geschrieben! Wow! Dass ihr teilnehmt an unserer Reise, dass ihr uns unterwegs immer wieder angefeuert und unterstützt habt, dass ihr euch jetzt mit uns freut! Vielen, vielen Dank euch allen!
Glücklich schlafen wir ein.