Polaria

Cold is the new hot.

Zwei Museen in Tromsø interessieren uns besonders: das Polaria, ein arktisches Aquarium mit Ausstellungen über Spitzbergen und die Auswirkung der globalen Erwärmung auf die arktischen Regionen, und das Polarmuseet, in dem unter anderem Expeditionen von Amundsen und Nansen thematisiert werden. Leider ist nicht für beide Zeit und wir entscheiden uns für das Polaria, wo wir gerade recht zum Panoramafilm über Spitzbergen und die Bartrobbenfütterung eintreffen. Die Fakten zur Klimaerwärmung sind uns zum Grossteil schon bekannt aber deswegen nicht weniger bewegend. 3mm steigt der Meeresspiegel jährlich, die Gletscher auf Spitzbergen verlieren 45cm Dicke im Jahr. Das Meer wird im Frühjahr schneller eisfrei, die dunklere Wasseroberfläche absorbiert mehr Wärme als der Schnee und die Erwärmung beschleunigt sich noch mehr. Der Salzgehalt der Meere wird geringer, was Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt hat, Meeresströmungen ändern sich. Ich denke zurück an die Freitagsdemo, die wir in Hamburg beobachtet hatten. Die vielen jungen Menschen, die ein Umdenken fordern. Kurz darauf im Museumsshop fällt mir ein Buch auf, der Titel lautet «Cold is the new hot», meine Gedanken schweifen weiter zu den vielen Wohnmobilen am Nordkap. Zum Tourismus hier im Norden, der stark im zunehmen ist. Nachdenklich verlasse ich das Museum.