Verlorene Selen

Insel-Hopping auf Schwedisch.

Wir hangeln uns an den Dörfern entlang. Sie heissen Edsele, Langsele, Ramsele, Junsele, Asele, Lycksele und Rusksele und liegen wie verlorene „Selen“ inmitten der grossen Wälder. Heute wollen wir es bis Ramsele schaffen. In Edsele gibt es einen ICA Nära. Eigentlich ein kleiner Supermarkt, in Wirklichkeit aber Supermarkt, Café, Post, Apotheke, Kiosk, Sport- und Spielwarengeschäft, Biljettverkauf und Dorftreffpunkt. Hier gibt es nichts, das es nicht gibt. Sogar ein spezielles USB-Kabel für unsere GoPro-Kamera. Vor der Tür liegen ein paar Plachen und ein Rentierfell. Im hinteren Teil des Ladens ist ein kleiner Indoor-Spielplatz für kleine Kinder aufgebaut. Vor der Türe sind ein paar Tische und Bänke aufgestellt. Ein älterer Mann mit Brille und Outdoorhosen spricht uns an. Did you see any Moose or Bears? Nein, antworten wir, aber ein Fuchs ist heute vor uns über die Strasse gelaufen. Yeah, a lot of foxes this year, bestätigt der Mann.
Elch haben wir tatsächlich noch keinen gesehen, obwohl hier so viele Geweihe an den Häusern hängen, dass an ihrer Existenz kein Zeifel besteht. Aber noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben. Am Abend erreichen wir Ramsele. Der Campingplatz liegt am Faxälven, einem mittelgrossen Fluss, der sich in vielen Windungen durch das Tal schlängelt. Wir sind die einzigen Gäste.