Unter Tage

Wir besichtigen die Kupfermine in Falun.

Wer nicht in der Grube gewesen ist, ist nicht in Falun gewesen. So steht es auf dem Schild zu Bahn Nr. 17 der genialen Minigolfbahn auf unserem Campingplatz. Jede Bahn ist ein liebevoller Nachbau eines Ortes innerhalb der Stadt. Ich konzentriere mich, atme bewusst ein. Klack! Der Ball landet im Loch. Drei Schläge!
Am Nachmittag nehmen wir uns die Botschaft von Bahn 17 zu Herzen und nehmen an einer Führung durch die Kupfermine teil. Mit gelben Helmen und Regencapes gewandet geht es hinab unter die Erde. Über 30km Stollen und Galerien sind hier in den Berg gegraben worden, von Generationen von Bergleuten, die unter extrem harten Bedingungen das Erz abgebaut haben. Man vermutet, dass hier bereits vor über 1000 Jahren Kupfer abgebaut wurde. Während der Hochzeit im 16. und 17. Jahrhunderts kamen zwei Drittel des weltweiten Kupfers aus dieser Mine. Zu dieser Zeit arbeiteten bis zu 1000 Menschen gleichzeitig hier unten. 1992 wurde die Mine endgültig geschlossen.
Wir stehen vor dem alten Aufzug. Ein riesiger Holzkorb hängt an einem langen, dicken Seil. Ich muss unwillkürlich an die Falukorv denken. Um in die Mine zu gelangen, stellten sich 7 oder 8 Bergleute gleichzeitig an den Korbrand und hielten sich am Seil fest. Die ganz mutigen, erzählt die Führerin, rutschten am Seil herab, und zwar kopfüber! Die Holzwand hinter dem Schacht war einmal das grösste Holzbauwerk der Welt.
Wir blinzeln in die helle Sonne als wir wieder ins Freie treten. Das Schild bei Bahn 17 hat nicht zuviel versprochen. Den Rest des Nachmittags geniessen wir das schöne Wetter auf dem Campingplatz, Frisbee spielend und Pizza essend.