Der Kampf um den Durchschnitt

Von Weingarten nach Ulm

Nach einem gemütlichen Frühstück mit Ivan und Lisa schwingen wir uns wieder auf die Sättel und geben unseren Velocipeden die Sporen. Wendelin und Levin fahren meistens voraus oder beschweren sich von hinten über das langsame Tempo. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist das Mass der Dinge. Aus Angst, sie könnte sinken, müssen wir immer schneller fahren als sie. Am Morgen liegt sie bei 20km/h, kurze Zeit später bei 21, gegen Mittag bei 23km/h. Allerdings tricksen die Jungs ein bisschen, sie fahren immer Vollgas voraus und warten dann im Stillstand, bis wir endlich nachkommen. Der Stillstand wird nämlich bei der Berechnung der Durchschnittsgeschwindigkeit nicht mitgezählt. Ist dir bewusst, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit immer höher wird, wenn wir immer schneller fahren, frage ich Wendelin. Soll sie ja auch, antwortet er. Dann werden wir bis zum Nordkap wohl mit Lichtgeschwindigkeit fahren.
Es flutscht so gut, dass wir es bis Ulm schaffen. Dort angekommen zeigt der Tacho 92km. Nachdem wir im Paddelklub bei einigen supernetten älteren Herren untergekommen sind (wir dürfen in der Küche schlafen, da in der Nacht Regen angesagt ist), müssen wir wohl oder übel noch eine Runde von 8km drehen, um die 100 voll zu machen. Wir entscheiden uns für einen Trip in die Innenstadt zum Eisessen. Mit dabei Stefan, ein Freund aus Salzburg, der zufälligerweise gerade in Ulm arbeitet.