Strampeln im Takt

Mit Musik geht alles besser.

Am Morgen regnet es immer noch. Irgendwo ist Feuchtigkeit ins Zelt eingedrungen, unter unserer Liegematte hat sich eine kleine Pfütze gebildet. Kein Wunder nach über 30 Stunden Dauerregen! Wir bringen die nassen Sachen in die Küche, die sich mittlerweile sehr vertraut anfühlt. Zum Glück sind ausser uns nicht viele Gäste hier, die Anspruch auf diesen Raum erheben, und wir können uns nach Belieben ausbreiten.
Wir nutzen die Wartezeit für Unterricht und in der ersten Regenpause packen wir unsere Sachen und brechen auf, bevor wir es uns wieder anders überlegen können. Unser Papiervorrat hat gestern ziemlich gelitten, Schuld daran ist unter anderem der Zwerg Horst (der, der so gerne Bier trinkt), der Zentaur (der mit dem Brandzeichen am Popo) und der War Robot (mit Zwergenschleuder). Darum machen wir noch einen kurzen Abstecher in den in das Kaufhaus Ahlens. Dort finden wir zwar keinen Notizblock, dafür aber einen kleinen Lautsprecher, den man mit einer Silikonschlaufe am Fahrrad befestigen kann. Wer nun an der Kraft der Musik zweifelt, der sei hiermit eines Besseren belehrt: von Wendelins Playlist beschwingt radeln wir wie die Berserker und schaffen die 83 Kilometer nach Delsbo in einem einzigen Nachmittag. Als wir mit zufriedenen Gesichtern und harten Waden auf der Zeltwiese sitzen, scheint auch die Sonne wieder vom Himmel und die letzte Frage, die uns noch beschäftigt, ist, wie lange es die schwedischen Pfadfinder noch im dem kalten See aushalten werden?