Schwedische Naherholung

Auf dem Mösseberg.

Am Morgen scheint die Sonne ins Zelt und im Innenzelt wird es zum ersten Mal auf dieser Tour heiss und stickig. Ich öffne den Reissverschluss, trete hinaus auf die Wiese und strecke mich. Tut das gut! Wir haben uns entschieden, den Rasttag hier zu verbringen, obwohl für morgen bereits wieder Regen angesagt ist. Aber immer nur im Regen Pause machen ist auch nicht so prickelnd. Mösseberg ist der Naherholungsort von Falköping, es gibt einen „Djurpark“ (Tierpark, in unserem Fall eher Streichelzoo), einen Badesee, eine Fitnessanlage, eine Discgolf-Bahn (man spielt Golf mit Frisbees, ein in Schweden ziemlich verbreitetes Freizeitvergnügen), einen Aussichtsturm und zwei grosse Spielplätze. Falköpings Mütter und Väter (ja, auch die Väter!) verbringen hier sehr zahlreich den sonnigen Tag. Wir kosten das Angebot aus und geniessen am Abend die Vorzüge einer richtigen Küche - es gibt Köttbullar (Fleischbällchen, sozusagen das schwedische Nationalgericht, aber wer kennt das nicht von Ikea) mit Kartoffelpüree.
Am Abend ereilt uns ein kleiner Schock: irgendetwas stimmt nicht mit meinem Hinterrad. Es wackelt, obwohl der Schnellspanner fest angezogen ist. Schon in den letzten Tagen habe ich seltsame Geräusche beim Fahren bemerkt, habe sie aber auf die Anhängerkupplung zurückgeführt und nicht weiter darüber nachgedacht. Mir schwant Übles. Morgen ist auch noch Samstag, wenn wir keine Lösung finden sitzen wir hier übers ganze Wochenende fest. Schnell suche ich den nächsten Fahrradmechaniker, fahre hinunter nach Falköping - und finde ein leeres Geschäftslokal vor. Hier war vielleicht mal ein Mechaniker, jetzt sind nur noch ein paar verstaubte Regale übrig. Naja, heute ist nichts mehr zu machen, ich kehre zurück auf den Campingplatz und harre den Dingen, die da kommen mögen.