Von Rotenburg nach Höxter

Wo die Fulda zur Weser wird.

Die letzten drei Tage mache ich im Schnelldurchlauf. Man hält es kaum für möglich aber es ist gar nicht so einfach, ruhige Momente zum Schreiben zu finden, besonders da ich nicht der einzige bin, der Anspruch auf das Tablet erhebt. Nach dem Regentag fahren wir weiter an der Fulda entlang bis Kassel (ca. 62km). Das Wetter ist deutlich besser, aber immer noch windig und kühl, in der Nacht sinken die Temperaturen weiterhin bis knapp über die Frostgrenze. Wir finden einen hübschen Campingplatz am Fluss. Den Montag Vormittag verbringen wir vor allem damit, alle Buchhandlungen in Kassel nach der Fortsetzung von Wendelins Fantasy-Roman abzuklappern, leider ohne Erfolg. Schlussendlich bestelle ich das Buch nach Hann. Münden, wo wir an diesem Abend eintreffen wollen. Zwischen Kassel und Hann. Münden befindet sich eine lustige Fahrradseilbahn über die Fulda, indem man mit den Händen an einer Kurbel dreht setzt man über den Fluss. Hann. Münden ist eine charmante Stadt mit vielen Fachwerkhäusern, wie sie es hier fast überall gibt. Der Campingplatz liegt auf einer Insel mitten im Fluss, dem sogenannten Tanzwerder. Auch der nächste Tag beginnt sonnig. Als erstes holen wir natürlich das Buch, danach besuchen wir den Weser-Stein. Hier fliessen die Werra und die Fulda zusammen und werden zusammen zur Weser. Der Tag bleibt freundlich und wir radeln gemütlich dahin. Der Weser-Radweg wurde als schönster Radweg Deutschlands ausgezeichnet - zu Recht. Es geht durch liebliche Flusslandschaften, zunächst im Weser-Bergland relativ eng von Hügeln umrahmt, später weitet sich die Landschaft. Kurz vor Höxter spüre ich zum ersten Mal so etwas wie ein nordisches Flair. Am Abend sitzen wir am Fluss, die Weser gluckst friedlich und die Sonne verschwindet langsam hinter den Hügeln. Mmmmhhh...