Magere Tage

Oder wie gut eine Eiscreme schmecken kann.

Das Frühstück lässt etwas zu wünschen übrig. Während ich an einem staubtrockenen Stück Crunchy-Müsli kaue, überlege ich, wie wir aus unseren kümmerlichen Resten ein Mittagessen zaubern sollen. Die erste Einkaufsmöglichkeit gibt es in frühestens in 50km Distanz. Leider ist auch das nicht sicher. Beherzt beisse ich in eine Karotte. Vielleicht kann ich sie mit etwas Sylt (so was Ähnliches wie Konfitüre) geschmacklich ein bisschen aufmotzen?
So schnell geht das. Ein Gewitter und ein bisschen Nachlässigkeit in der Planung, und schon sitzt man auf dem Trockenen. Oder auf ein paar Bröseln Roggenbrot und etwas Tubenkäse.
Nach dem ebenso kargen Mittagsmahl erreichen wir am Nachmittag Söderbarke. Reiner Zufall, dass wir doch noch einen Laden finden. Weder Google noch GPS zeigen ihn an. Wir haben uns schon mit weiteren 15 Kilometern knurrendem Magen abgefunden, da taucht unversehens eine bezaubernde rote Fahne vor uns auf: ein ICA-Nära, ein kleiner Supermarkt! Wie adrett die Fahnen sich im Wind bewegen, wie kokett sie uns umtänzeln! Unversehens werden wir von einem überwältigenden Verlangen erfüllt, mit grossen Augen und zitternden Händen geben wir nach, unsere Zurückhaltung stürzt in sich zusammen, wir lenken wie betäubt nach links auf den Parkplatz, stellen die Räder ab und stürmen in den Tempel der Lustbarkeiten.