Der höchste Kirchturm der Welt

Wir besteigen das Ulmer Münster

Lisa und Ivan, unsere Gastgeber vom ersten Tag, waren sich nicht ganz einig. Lisa meinte der Turm des Ulmer Münster wäre der höchste Kirchturm der Welt. Ivan, spanischer Staatsbürger, meinte, es könnte wohl auch der Turm der Sagrada Familia in Barcelona sein. Wir sind für den Stephansdom, obwohl die Aussichten in diesem Fall gering sind. Heute sehen wir es schwarz auf weiss: mit 161 komma 53 ist das Ulmer Münster tatsächlich die höchste Kirche der Welt. Behaupten jedenfalls die Ulmer. Wie auch immer, natürlich wollen wir hoch. 768 Stufen in einer engen Wendeltreppe, dann stehen wir oben. Der Blick von oben ist beeindruckend (auch wenn Wendelin einwendet, der Eiffelturm wäre ungefähr dreimal so hoch). Wie die Baumeister das geschafft haben, kann man sich kaum vorstellen. Ohne Kran und technische Hilfsmittel. Der Bau dauerte mehrere hundert Jahre.
Nach dem Münster flanieren wir durch die ALtstadt und stellen fest, das das bekannte „schiefe Haus“ bei weitem nicht das einzige schiefe Haus in Ulm ist. Verwinkelte Gässchen, alte Fachwerkhäuser, eine begehbare Stadtmauer - Ulm ist eine charmante Stadt.
Am Nachmittag geht es weiter. Es ist dicht bewölkt, ziemlich frisch und ziemlich hügelig. Der Drive von gestern ist verschwunden, wir kämpfen uns mit inneren und äusseren Auf- und Abs bis nach Heidenheim. Wo schlafen? Wir finden Unterschlupf auf einem Reiterhof (ja, Ida, es ist wirklich war), und stellen vor dem Gebäude unsere Zelte auf. Auch hier treffen wir auf sehr hilfsbereite Menschen.