Stadtleben

Hamburg unlimited.

Zwei Tage Hamburg unlimited - zusammen mit Karin, die am Morgen mit dem Nachtzug aus Wien angekommt und uns die nächsten Tage begleiten wird, saugen wir die Stadt in vollen Zügen auf. Das Angebot ist unendlich! Wir staunen, chillen, flanieren, plaudern - Langeweile gibt es hier nicht. Die Hamburger erleben wir als offen und humorvoll, die Stadt nimmt uns mit offenen Armen auf. Den Stolz der Stadt, die Elbphilharmonie, von den Hamburgern liebevoll Elfi genannt, deren Bau angeblich über 800 Millionen Euro verschlungen hat (statt wie geplant knappe 300 Millionen) sehen wir von vorne, hinten, unten und innen. Der geschwungene Bau von den Schweizer Architekten Herzog & De Meuron wurde auf einen alten Speicher der Speicherstadt aufgesetzt. Drunter, man glaubt es nicht, eine Basis aus Eichenstämmen, so wie in der ganzen Speicherstadt.
Wir sehen die Miniaturwunderwelt, hier allein könnte man mehrere Tage verbringen, essen Fischbrötchen, gehen ins Automuseum, hören Strassenmusikern am Landesteg zu. Bei der Hafenrundfahrt sehen wir riesige Frachtschiffe von über 400m Länge, unvorstellbare 20.000 Standardcontainer haben darauf Platz, wir kreuzen durch das Gewirr aus Kränen, Schiffen und Werften. Tausende PKW’s warten darauf, verladen zu werden, sie werden nach Afrika verschifft, weil sie in Deutschland aufgrund der Abgasnormen nicht mehr verkauft werden können. In der Speicherstadt, erzählt unser Bootsführer, lagern Orientteppiche im Wert von über einer Milliarde Euro, das grösste Lager der Welt. Hamburg ist einer der grössten Häfen auf diesem Planeten.
Eine besondere Gelegenheit ist der Besuch der Fregatte Hamburg, eines der grössten Schiffe der deutschen Marine, es liegt zur Feier seines 15 Geburtstags im Hafen und genau heute ist „open ship“ angesagt. Wir machen einen Rundgang durch das Schiff und der Herr Oberstabsgefreite antwortet geduldig auf alle unsere Fragen.
Nach dem Frühstück am Freitag geraten wir direkt in die „Fridays for Future“ Demo. Wir sind fasziniert und tief berührt. So viele junge Menschen gehen für den Klimaschutz auf die Strasse! Es müssen über 1000 sein, vielleicht deutlich mehr. Ich ahne, hoffe, dass hier etwas Besonderes entsteht. Es ist eine klare Forderung nach einem Umdenken, vielleicht kann unsere junge Generation einmal Stolz darauf sein, einen elementaren Wertewandel angestossen zu haben.