Donnergrollen

Wir fahren um die Wette.

Dunkles Donnergrollen. Hinter uns bauen sich dunkle Gewitterwolken auf. Gerade haben wir kurz halt gemacht, um schnell etwas einzukaufen und zwei Kilogramm Bücher von Wendelin nach Hause zu schicken, da sind sie wie aus dem Nichts aufgetaucht. Nun stellt sich die Frage, bleiben wir hier im sicheren Hafen oder lassen wir uns auf ein Wettrennen mit dem Gewitter ein? Vielleicht gelingt es uns ja sogar, aus dem Gewitter heraus zu fahren, die Richtung des weiteren Weges stimmt zumindest so ungefähr. Wettrennen waren schon immer unsere Leidenschaft! Wendelin wirft sich noch schnell eine Dose Cola ein und dann Auf die Plätze... Fertig… Los!
Den Donner im Rücken flitzen wir die Strasse entlang. Die Stimmung wechselt im Minutentakt. Einmal hat man das Gefühl, wir könnten dem Gewitter entlkommen und kurz darauf sieht es so aus als würde es jeden Moment losgehen. In Ramsberg finden wir einen Unterstand unter einem schmalen Vordach. Höchste Zeit für die Mittagspause, es ist schon Viertel vor drei. Wir sind gerade beim Dessert angekommen, da bricht das Gewitter über uns herein. Das Dach ist ziemlich schmal, wir steigen auf die Bank und drücken uns gegen die Wand. Unter uns bildet sich eine grosse Pfütze. Ein Weltuntergangs-Schauer folgt auf den nächsten, zwei Stunden hocken (oder stehen) wir unter unserem Dach.
Als es etwas heller wird ist es zu spät um weiterzufahren. An der Strasse haben wir ein Camping-Schild entdeckt. Ein Kilometer, das geht. Der Camping ist winzig und an einem See gelegen. Und das Beste: jeden Freitag ist Saunatag! Als wir am Abend im Saunafloss sitzen, rundherum der Wald vom Gewitter dampft und die wiedergekehrte Sonne die Wolkenmuster im See spiegeln lässt, könnte die Welt nicht schöner sein!