Industrielles Radeln

Wir knacken die 1000km-Marke!

Mittlerweile sind wir ein gut eingespieltes Team. Zeltaufbau, Einrichten von Küche, Büro und Schlafplatz geht ruckzuck. Und auch bei Fahren haben wir einen Rhythmus gefunden. 20km fahren, dann Pause (ein Kapitel lesen, Schoggi einschieben), hernach nochmal 20km und eine längere Mittagspause. Heute gibt‘s Nudelsuppe und belegte Brote. Dann am Nachmittag das Ganze noch einmal.
Heute begegnen wir viel Industrie. Kraftwerke, Windräder, Strommasten, LKW‘s. Bei ihrem Anblick wird mir bewusst, wie sehr der Mensch diesen Lebensraum dominiert, hier und überhaupt. Ich bin froh, die Weser noch als Anker zu haben, auch wenn der Radweg oft nicht mehr direkt an ihrem Ufer verläuft. Morgen verlassen wir den Fluss und wenden uns in Richtung Hamburg, während die Weser in Richtung Bremen weiterfliesst.
Der Campingplatz in Drakenburg ist idyllisch und direkt am Wasser. Ich spreche mit einem polnisch-stämmigen Ehepaar, das ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs ist. Schnell wird es politisch, die beiden sehen düstere Zeiten voraus. Ich bin erleichtert, als ich wieder loskomme. Wendelin verbringt den Abend auf dem Motorboot von Thorsten und Petra mit Fussballschauen. Als ich später auf ein Bier vorbeischaue, sind sie bereits die besten Freunde geworden. Wir quatschen bis spät in den Abend hinein über, naja, das Leben.
Wendelins Statistik bringt es schliesslich zu Tage: Heute haben wir die 1000km-Marke geknackt!! Wie auf Kommando startet ein Feuerwerk. Oh! Wir sind gerührt. Danke, danke!