Café Hälla

Frischgebackene Neuigkeiten.

Etwas verkatert wälzen wir uns aus unseren Schlafsäcken. Die Nacht war nicht gerade erholsam. Bei aufgebackenen Brötchen sieht die Welt schon etwas freundlicher aus und um ungefähr 11.00 Uhr steigen wir auf die Räder. Die ersten Schweden reisen nach ihren vollbrachten mittsommerlichen Heldentaten bereits wieder ab. Von Björn ist noch nichts zu sehen oder zu hören. Naja, ehrlich gesagt bin ich froh wieder auf Achse zu sein. Ein Midsommar reicht für‘s erste.
Obwohl Mitte Juni würde das Wetter eher in den April passen. Es fängt an zu regnen. Wir bleiben stehen, holen die Regenklamotten aus den Packtaschen, ziehen uns an und fahren weiter. Nach fünf Minuten hört es wieder auf und wir fangen an zu schwitzen. Also bleiben wir wieder stehen und ziehen die Regenhosen und so weiter wieder aus. Währenddessen nähert sich bereits die nächste dunkle Wolke. Einem der Schauer entkommen wir glücklich im Café von Hälla, kurz nachdem uns die ganze Junsele-Autoparade überholt hat. Hier gibt es selbstgebackene Zuckerschnecken, auf den Tischen stehen selbstgepflückte Wiesenblumen, eine alte Juke Box steht im Raum. Mir fällt ein Zettel auf, das ganze Café wäre zu verkaufen, ich spreche die Dame des Hauses darauf an, sie trägt ein weisses Kleid und einen Kranz aus gelben Blumen im Haar. Sie antwortet, sie wäre eine spirituelle Person und spüre schon seit längerem, dass es Zeit wäre, weiter zu ziehen. Was denn das Café koste, will ich wissen. Kommt darauf an, wer es kauft, bekomme ich als Antwort, es wäre ihr ein Anliegen, dass es weiter bestehen bleibt. Wenn also jemand ein Café in Schweden kaufen möchte, auf der Strasse von Junsele nach Asele gibt es eines, es ist nicht zu übersehen, da es schon 30 Kilometer vorher angeschrieben ist.