Ein Achsenbruch ist kein Beinbruch

Zwangspause mit Annehmlichkeiten.

Daran, das wir jeweils das einzige Zelt auf der Zeltwiese sind, haben wir uns schon gewöhnt. Aber als ich am Morgen den Reissverschluss hochziehe und auf die riesige leere Wiese hinausblicke, die im Nebel und Nieselregen wie eine gottverlassene Einöde vor mir liegt, verdüstert sich meine Stimmung. Ach ja, das Hinterrad. Seufzend klettere ich aus dem Zelt.
Um Punkt zehn Uhr stehe ich vor dem anderen Fahrradladen in Falköping. Sieht gut aus, ziemlich gross, ziemlich kompetent. Meine Befürchtung hinsichtlich des Hinterrads bestätigt sich. Die Diagnose heisst: Achsenbruch. Scheisse. Es ist viel los im Laden, logisch, Samstag und schlechtes Wetter, das kenne ich gut. Keine Ersatzteile. Der stämmige Verkäufer bedeutet mir zu warten. Nach 20 Minuten kommt er wieder. We can replace the whole wheel, sagt er, i‘m afraid that‘s all i can offer you. Der Kostenpunkt liegt bei 1000 Kronen (ungefähr 100 Euro), dafür kann ich das Rad in einer halben Stunde wieder mitnehmen. Habe ich eine Wahl? Sounds good, sage ich.
Zurück in der warmen Campingküche besprechen Wendelin und ich die Lage. Es ist ca. 14.00 Uhr. Option eins: zusammenpacken und aufbrechen - vielleicht schaffen wir noch 40km. Option zwei: wir schlafen noch einmal hier und gehen ins Schwimmbad und in die Sauna. Ein Blick aus dem Fenster genügt und die Sache ist entschieden.